Ein Anti-reiseführer
Vorwort
Liebe Touris,
seien wir mal ehrlich. Haben Sie es nicht auch satt, ständig nur ihresgleichen zu begegnen? Die Orte, die so typisch Aachen sein sollen, teilen Sie sich in der Regel mit den ewigselben Gestalten: den anderen Touristen.
Sie fragen sich: Wo ist der wahre „latest shit“? Wo tanzt der eingeborene Öcher Bär? Was isst man hier wirklich? (Denn diese ekelhaften Printen können es ja nicht sein.)
Wenn Sie dieses Buch aufgeschlagen haben, dann gehören Sie wahrscheinlich zu jenen, deren Motto ist: „Keep it real“ Respekt!
Sie sind interessiert an der echten Story. Am wahren Leben. Sie wollen wissen, wie die Ureinwohner dieser Stadt ticken und Sie wissen auch: Das alles finden Sie nicht auf den herausgeputzten Vorzeigeplätzen dieser Stadt, nicht an den weichgespülten Sehenswürdigkeiten und den Orten, von denen Ihnen der Reiseführer weismachen will, man müsse sie unbedingt gesehen haben, um behaupten zu können: Ich war in Aachen.
Nein. Sie ahnen, dass sich das wahre Aachen zwischen diesen Orten versteckt. An den Plätzen, wo die Menschen leben und nicht an denen, die sie meiden, weil sie überfüllt sind.
Sie – liebe Besucherin und lieber Besucher – sehnen sich nach den Plätzen, wo echte Begegnung möglich ist, wo der wahre Puls der Stadt schlägt und ihr Geist atmet.
Eine Auswahl davon finden Sie hier in diesem Buch der Orte, die man nicht gesehen haben muss. Alle – das müssen Sie verstehen – darf ich Ihnen nicht nennen. Es war schon schwer genug, die Erlaubnis von allen Aachenerinnen und Aachenern zu bekommen, Ihnen diese wenigen verraten zu dürfen. Aber es sind die besten! Ich zeige Ihnen die Orte, die man am meisten nicht gesehen haben muss, das verspreche ich Ihnen.
Erwarten Sie jedoch keine Hochglanzablichtungen dieser speziellen Ecken Aachens. Ich habe mit Absicht Fotos gewählt, die die Alltäglichkeit eines Schnappschusses widerspiegeln, die ihnen nicht das Gefühl geben, als müssten sie sich das reale Abbild schöntrinken, nur weil ein paar Photoshop-Begeisterte an ein paar Reglern gespielt haben. Die Abbildungen, die Sie in diesem Buch finden sind Understatement pur. Eigentlich dienen Sie nur der Orientierung, damit Sie wissen, dass Sie angekommen sind. Sie lassen Ihnen Raum, den Ort besser zu atmen, zu erleben und bei Bedarf auch viel besser fotografisch in Szene zu setzen.
Überraschen Sie mich! Und nun los. Kaufen Sie dieses Buch, stürzen Sie sich ins echte Aachen und genießen Sie die neidischen Blicke Ihrer Reisegruppe, wenn Sie mit den authentischsten Bildern von Aachen wiederkommen und nicht dem fünfhundertausendsten Foto vom Dom
Die Oase der Unberechenbaren
Folgt man der unscheinbaren Lücke zwischen zwei Häusern am Ende der Mathiashofstrasse, gelangt man nach wenigen Metern zu einem unerwarteten Kleinod urbaner Abgeschiedenheit. Es gleicht einer Farbenexplosion wenn man den ehemaligen Spielplatz betritt, der … (mehr)