Ein Manifest
Es geht ein Gespenst um in Europa – das Gespenst des Kapitalistischen Kunst Kollektivs. Zu lange war die Kunst eine willfährige Sklavin des Kapitals. Doch nun ist die Zeit gekommen, den Spieß umzudrehen. Die Ära, in der Künstlys unter großen Entbehrungen, in Schmerz und Armut, ihre Kunst für die Welt gebaren, nur um später zu sehen, wie reiche Arschlöchys den großen Reibach mit ihren Werken machen, ist vorbei.
Die Kunst als Kapitalistische Macht
Die künstliche Trennung zwischen Künstly und der Vermarktung des Kunstwerks ist ein Sakrileg und das Werk finsterer Mächte. Diese Kluft muss überwunden werden, denn es steht dem Künstly zu, dass mit dem Erlös seines Kunstwerks bereits die bloße Bereitschaft zur Schöpfung entlohnt wird. Der wahre Paradigmenwechsel vollzieht sich nicht dadurch, dass Kunst und Künstly dem schnöden Mammon entsagen.

Nein, der Künstly im kapitalistischen Kunstkollektiv erkennt das wahre Potenzial der Kunst als das ultimative kapitalistische Objekt. Das Kunstwerk ist die Verkörperung reinen Wertes – es entsteht aus sich selbst und schafft seinen Wert durch die bloße Tatsache seiner Existenz. Mit der Auswahl und dem Arrangement seiner Ingredienzien vollzieht der Künstly den gesamten Wertschöpfungsprozess.
Kunst ist somit weitestgehend ausbeutungsfrei, und in der Umwidmung schnöder Materialien zur Kunst liegt die höchste Form der Nachhaltigkeit. Aus Müll wird Kunst, aus Wertlosem wird Wert! Die Pflicht zum Kauf und Besitz Der Sinn und Zweck jeglicher Kunst ist das Gekauftwerden. Der Kauf adelt das Werk, vollendet es und perfektioniert es. Mit der Steigerung seines ökonomischen Werts wächst auch sein künstlerischer Wert. Daraus ergibt sich das unumstößliche Recht jedes Kunstwerks, gekauft und zur Wertsteigerung besessen zu werden. Der Besitz des Kunstwerks wird zur heiligen Pflicht des Käufers, denn nur im Handel wird Kunst vollendet.
Der Künstly als Hohepriesty des Kapitals
Der Künstly im kapitalistischen Kunstkollektiv ist der Hohepriesty einer Kunst, die sich selbst vermarkten will. Er oder sie widmet sich dem unaufhaltsamen Drang des wachsenden Kapitals, das nach immer neuen Märkten sucht. In einer endlichen Welt, in der es scheinbar keine neuen Horizonte gibt, erschafft der Künstly durch seine Kunst neue Universen kapitalistischer Betätigung. Diese Universen eröffnen ungeahnte Spielwiesen risikofreudiger Spekulation, wo die Kunst das Geld verbrennt, von dem niemand mehr weiß, wohin es fließen soll. Der Künstly ist damit nicht nur Schöpfer, sondern auch Visionäry und Architekty des Kapitals, das sich selbst durch die Kunst erneuert und vermehrt. Kunst und Kapital sind keine Gegensätze – sie sind Verbündete in der Erschaffung einer neuen, glanzvollen Welt, in der jeder Kauf, jeder Verkauf, jedes neue Werk den endlosen Zyklus von Wert und Vermarktung antreibt.

Das Kapitalistische Kunst Kollektiv ruft: Kunst ist Kapital! Kauft, handelt, besitzt! Erhöht den Wert durch den Besitz! Lasst die Kunst den Thron des Kapitals erklimmen und seid die Architekt:innen einer neuen Epoche, in der Kunst und Kapital eins sind. Künstlys aller Welten, vereinigt euch im Dienst des Kapitals und erschafft die Zukunft!